Radium in der Lippe, der Emscher, der Erft und dem Rhein
Entdecken Sie, dass es in NRW Gewässer gibt, die
mit Radium und Thorium belastet sind.
Radioaktivität im Bergbau ist bereits etwa
1954 untertage gemessen worden.
Überraschend war, dass bei Untersuchungen zur Beweissicherung im
Genehmigungsverfahren zum Kugelhaufenreaktor - einer Entwicklung
der KFA-Jülich mit Unterstützung des Landes NRW und den
Stadtwerken Düsseldorf - Radium in der Lippe in einer Höhe
gefunden wurde, die bereits einfach und direkt mit "Dosimetern
aus Bau/Elektro-Märkten" gemessen werden konnte. [KLÖS, H. &
SCHOCH, C. (1979): Untersuchung radiumhaltiger Grubenwässer im
Lippeeinzugsbereich vor Inbetriebnahme des
THTR-300-Kernkraftwerkes Schmehausen. - in: BMI [Hsrg.],
Fachgespräch Überwachung der Umweltradioaktivität, 24-33;
Karlsruhe].
Im Laufe der Jahre wurden auch in der Emscher, der Fossa
Eugeniana ( mit dem Ossenberger Altrhein) und der Erft das
Radium aus dem Bergbau entdeckt.
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Von der Deutsche Steinkohle und den Abwasserverbänden
gerufene Wissenschaftler der Universitäten Hannover, Duisburg
und Essen haben im Jahre 2002 und 2005 großangelegte Studien für
die Lippe, Fossa Eugeniana mit Ossenberger Altrhein vorgelegt
und die Strahlenbelastung für Erwachsene und Kinder abgeschätzt.
Die
Emissionen bestätigt.
Auflagen für die Reinigung der Wässer untertage wie in Polen
folgten daraus nicht.
Der Emschergenossenschaft ist es gelungen nicht aufzufallen, obwohl
ihre Schlämme über Jahre als Brennstoffe verwendet werden und so Radium,
Blei-210, Radon und Thoron aus dem Bergbau abgeben. Eine
öffentlich zugängliche Bilanzierung der Radioaktivität aus den
Bergwerken - wie bei anderen Verursachern - ist bis heute nicht erreicht. mehr...
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Radionuklide als Marker, Uhren und Noxen
Einige
radioaktive
Gamma-Strahler sind
Bestandteile unserer Umwelt. Sie besitzen
sehr spezifische Eigenschaften, die bei Fragen der Ökologie weiterhelfen, wenn sie
entsprechend geschickt genutzt werden: Als
Marker, zur Datierung als Uhren und unter Strahlenschutzgesichtspunkten zur Ermittlung der
Belastung mit Radionukliden und Giften!
[KLÖS, H. & SCHOCH, C. (1993b):
Historische Entwicklung einer Sedimentbelastung: Gedächnis einer Industrieregion. - Acta
Hydrochim. Hydrobio. 21(1): 32-37; Weinheim (Verlag Chemie)];
[KLÖS, H. &
SCHOCH, C. (1996): Schnelle, direkte Immissionskontrolle von Uraneinleitern; Zeitschrift
für Umweltchemie und Ökotoxikologie; UWSF - Z. Umweltchem. Ökotox. 8(1) 7- 15 (1996) ].
In der Ökosphäre machen Radionuklide durch ihre Strahlung auf sich aufmerksam - wie
Sender - sie sind daher direkt, ohne chemische Umwege,
entgegen des verbreiteten Irrglaubens, leichter als chemische, biologische
oder gar gentechnische Gifte zu detektieren. Sedimente z. B.
benötigen keine komplizierten chemischen Probenaufarbeitungen und Abtrennung der
Gamma-Strahler. Sie
werden direkt im Spektrometer quantitativ gemessen. Manche der
Strahler
können sogar als Tracer genutzt werden, d.h. sie hinterlassen Spuren z. B. für die Verfrachtung des Luftstaubs von der Troposphäre über den Erdboden
bis in stehende und fließende Gewässer, weil sie in der Lufthülle erzeugt werden oder
angereichert sind und partikulär
transportiert werden.
Der
Zerfall selbst, die Abnahme dieser
Gamma-Strahler z. B. während ihres Transportes und der Lagerung,
kann dann zur Datierung herangezogen werden.
[KLÖS,
H. & SCHOCH, C. (1993a): Einfache Methoden zur Radiodatierung limnischer Sedimente. -
Zeitschrift für Umweltchemie und Ökotoxikologie, UWSF - Z. Umweltchem. Ökotox.; 5(1):
2-6; Landsberg.]
Ergebnisse der
Detektion
wurden zur Altersklassierung ,
Altersbestimmung und in beiden Fällen sogar und nicht zuletzt zur Qualitätssicherung bei chemischen
Sedimentuntersuchungen im Rahmen des Gewässerüberwachungssystems weitergehend
ausgewertet, nachdem ein Test für Rheinsedimente befriedigende Ergebnisse gebracht hatte.
[KLÖS, H. & SCHOCH, C. (1993c): Altersklassierung
von Gewässersedimenten; Zeitschrift für Umweltchemie und Ökotoxikologie; UWSF - Z.
Umweltchem. Ökotox. 5 (5) 253- 258 (1993)] .
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